Weltbeste Bildung
Wesentliche Voraussetzung für ein freies, selbstbestimmtes Leben ist eine gute Bildung. Wir wollen allen Kindern, egal welcher Herkunft, egal mit welchen kulturellen Wurzeln, Chancen auf einen gesellschaftlichen Aufstieg durch Bildung ermöglichen. Wir wollen unsere Kinder ermutigen, etwas aus sich zu machen.
Weltbeste Bildung beginnt bei den Kleinsten, in unseren Schulen werden dann die entscheidenden Weichen gestellt. Mit einer falschen, gleichmachenden Bildungspolitik wird die Zukunft unserer Kinder bereits auf den ersten Metern verspielt.
Wir wollen, dass man am Zustand unserer Schulen wieder die Wertschätzung ablesen kann, die wir unseren Kindern entgegenbringen. Unsere Kinder haben ein Recht auf saubere und funktionierende Schultoiletten sowie auf regelmäßig nach den geltenden Hygienestandards gereinigte Unterrichtsräume. Mängel im Bereich der Sauberkeit müssen beseitigt werden. Das hat für uns absolute Priorität.
Für die schulische Versorgung gilt: Kurze Beine – kurze Wege! Wir fordern, dass möglichst viele Schulstandorte erhalten bleiben, um den Kindern (und den Eltern) lange, teilweise gefährliche Schulwege zu ersparen. Eine gute Anbindung der Schulen an den ÖPNV und an das Radwegenetz muss gewährleistet sein.
Demografische und städtebauliche Entwicklungen müssen berücksichtigt werden. Wo neue Wohngebiete erschlossen werden, wo sich junge Familien in Bottrop ansiedeln, muss auch ein angemessenes Schulangebot sichergestellt werden.
Wir fordern eine zielgerichtete, zukunftsweisende Medienentwicklungsplanung für unsere Schulen. Zur unabdingbaren technischen Ausstattung an allen Schulen gehören: Glasfaseranbindung, flächendeckendes WLAN, Internet und digitale Präsentationstechnik in allen Unterrichtsräumen.
Die Medienentwicklungsplanung muss kontinuierlich fortgeschrieben werden.
Die Schul-IT, wie auch die IT der Schulverwaltung müssen professionell gewartet werden. Der Ausbau digitaler Lernplattformen und virtueller Klassenzimmer muss stetig vorangetrieben.
Auch den Eltern sollten Fortbildungsangebote im Umgang mit der IT-Ausstattung der Kinder, beispielsweise über die VHS, angeboten werden. So können auch die Eltern Fragen der Kinder beantworten, Hilfestellung leisten und den zielgerichteten Umgang mit der IT-Ausstattung überprüfen.
Von guter frühkindlicher Bildung profitieren alle Kinder und deren Familien. Studien zeigen, dass hier der größte Hebel für Bildungserfolg und Chancengerechtigkeit liegt. Viele Eltern wünschen sich aber mehr Qualität bei der frühkindlichen Bildung, flexible Öffnungszeiten in den Kindertagesstätten und ein vielfältigeres Betreuungsangebot für ihre Kinder. Mit einem bedarfsgerechten Ausbau des Bildungs- und Betreuungsangebotes wollen wir die Vereinbarkeit von Familie und Berufstätigkeit verbessern. Die Betreuungs- und Öffnungszeiten müssen sich nach den Wünschen der Eltern richten und zur heutigen beruflichen Realität passen. Dazu sind flexible Betreuungszeiten bis hin zur 24-Stunden- Kita bei Schicht- und Nachtarbeit sowie verstärkte Profilbildungen nötig. Ein derartiges Angebot fehlt derzeit gänzlich in unserer Stadt. Angebote für eine Kinderbetreuung zu Randzeiten, also vor 7 Uhr und nach 18 Uhr, gibt es in Bottrop nicht.
Die Zahl der Betreuungsplätze muss sich mit dem Betreuungsbedarf der Eltern decken. Sowohl U3- als auch Ü3-Plätze müssen unbedingt ausgebaut werden. Kinder dürfen kein Grund dafür sein, dass Eltern ihrer beruflichen Tätigkeit nicht nachgehen können.
Leistung und Individualisierung statt Gleichmacherei
Nach den Kommunalwahlen stehen richtungsweisende Entscheidungen in der Bottroper Schullandschaft an. Das schul-politische Ziel in weiten Teilen der Bottroper Parteienlandschaft, wie auch der Verwaltung, bleibt die Einheitsschule, die sich nicht auf unterschiedliche Begabungen und Talente einstellt, sondern alle Kinder und Jugendliche gleich machen will: am Ende leider – das zeigen die Ergebnisse – gleich schlecht.
Wir haben keine Einheitskinder und deshalb brauchen wir auch keine Einheitsschule! Es kommt nicht darauf an, alle Kinder mit den gleichen Abschlüssen auszustatten, sondern dass jedes Kind am Ende für sich das Maximum an Wissen und Fähigkeiten mitnimmt und seine individuellen Talente bestmöglich entwickelt. Leistungsstarke Kinder müssen gefordert und leistungsschwache Kinder unterstützt und gefördert werden. Diese höchst unterschiedlichen Bedürfnisse lassen sich unserer Auffassung nach besser in einem differenzierenden Schulsystem realisieren.
Wir werden uns gemeinsam mit Ihnen für den Erhalt eines leistungsorientierten differenzierten Schulsystems, u.a. mit Gymnasien, Realschulen, Haupt- und Förderschulen, so lange die Eltern diese Schulformen wünschen, einsetzen. Wir sind der Auffassung, dass es Bottrop stärkt, an Qualität und Leistung im Schulsystem festzuhalten. Wir wollen Vielfalt statt Einfalt!
Wir wollen keine Gliederung nach gesellschaftlichen Schichten der Eltern, sondern ausschließlich nach Leistung, sowie individuellen Fähigkeiten und Neigungen. Ein Wechsel des Leistungsniveaus muss daher jederzeit einfach möglich sein, in beide Richtungen. Dies muss eine selbstverständliche Normalität sein, ohne Stigmatisierung. An diesem Ziel besteht zwar Einigkeit zwischen den Parteien, aber nicht in der Frage, wie wir dieses Ziel erreichen.
Auch wenn wir eine klare Vorstellung davon haben, wie weltbeste Bildung für unsere Kinder aussieht, wollen wir – anders als die politische Konkurrenz – Eltern und Schüler unsere Sicht nicht aufzwingen. Wir fordern eine Gleichbehandlung aller Schulformen hinsichtlich personeller und finanzieller Ausstattung, damit die Eltern eine echte Wahl haben.
Nach der Gründung der Sekundarschule Kirchhellen, die der ortsnahen Schulversorgung dienen soll, werden Kirchhellener/Bottroper Kinder abgewiesen und Plätze für Gladbecker Kinder vorgehalten. Wir fordern, dass die Plätze an der Sekundarschule vorrangig für Kirchhellener/Bottroper Kinder vorgehalten werden. Verwaltung und Rat müssen die dafür notwendigen Schritte einleiten.
Daneben zeigen die Auspendlerzahlen nach Dorsten und Gladbeck konstant an, dass in Kirchhellen weiterhin ein starker Bedarf an einer Realschule vorhanden ist. Sollten die Eltern in Kirchhellen die Umwandlung der Sekundarschule in eine kooperative Form wünschen, werden wir Freie Demokraten diesen Wunsch mittragen.
Wir Freie Demokraten unterstützen die Inklusion. Um Kinder mit dem Förderbedarf ‚Lernen‘ im Regelunterricht individuell und ihren Bedürfnissen entsprechend zu fördern, müssen personelle und materielle, an Standards orientierte Voraussetzungen erfüllt sein.
Für Eltern, die für ihre Kinder keine Förderung an einer Regelschule wünschen, möchten wir die gut aufgestellte Förderschule als Angebot erhalten und im besten Fall in einem Förderzentrum mit optimaler Ausstattung zusammenführen. Das Bilden von Schwerpunktschulen, wie sie das NRW Schulministerium empfiehlt, ist dabei ein guter Kompromiss, den wir mittragen werden.
Die Bottroper Hochschule Ruhr-West (HRW) liegt uns Freien Demokraten am Herzen. Wir setzen uns ein für eine stärkere Vernetzung der HRW mit der Stadt und der hiesigen Wirtschaft und Kultur. Wir versprechen uns hier einen Impuls. Aus diesem Grund fordern wir auch ein Gründerzentrum, angeschlossen an die HRW, um innovativen Ideen bei uns entsprechenden Raum zu bieten. Mit der Schaffung von Wohnraum für Studenten erhöhen wir den Reiz des Standorts und die Studenten und Studentinnen können unser Stadtleben bereichern, wenn sie hier nicht nur studieren, sondern auch leben.
Die Volkshochschule spielt eine zentrale Rolle als Bildungs- und Kulturangebot für alle Menschen in unserer Stadt. Diese Institution wollen wir erhalten und zielgerichtet ausbauen. Wir wollen, dass die allgemeinen Teile der Meisterschule VHS (z.B. Ausbilderschein (AEVO), kaufmännische Ausbildung) von der VHS angeboten werden. Neben klassischen Präsenzveranstaltungen, die es weiterhin geben muss, benötigen wir auch mehr virtuelle Lernangebote. Eine virtuelle VHS soll es den Menschen unserer Stadt er-möglichen, Weiterbildungsangebote genau dann wahrzunehmen, wenn die persönliche, individuelle Planung es zulässt.