Mobilität ermöglichen, Klima schützen

Mobilität ist ein wichtiger Faktor für ein l(i)ebenswertes Bottrop. Sei es der Weg zur Arbeit, zur Schule, zum Einkaufen, in der Freizeit oder Güterverkehr: Mobilität betrifft jeden. Zugleich liegt im Bereich der Mobilität eine der effektivsten Stellschrauben für den Klimaschutz auf lokaler Ebene.

Unser Ziel ist es, mit dem Klimaschutz vereinbare Mobilitätsangebote zu schaffen, die möglichst wenig in die Freiheit des Einzelnen eingreifen. Daher setzen wir darauf, dass der motorisierte Individualverkehr durch technische Mittel selbst umwelt- und klimafreundlicher wird, sodass Beschränkungen und Eingriffe in die Freiheit des Einzelnen nicht erforderlich sind. Stattdessen wollen wir vor Ort den Umweltverbund – Bus-, Bahn- und Radverkehr – stärken, um Fahrverbote zu vermeiden.

Die Nutzung von Bus und Bahn muss attraktiver werden. Alle Stadtteile müssen gleichermaßen gut an den ÖPNV angebunden werden. Insbesondere für weite Teile Kirchhellens und des Bottroper Südens besteht hier großer Nachholbedarf. Weiterhin fordern wir die Stadt auf, sich für eine Reform des VRR-Tarifs einzusetzen, mit feineren Tarifabstufungen. Es kann nicht sein, dass etwa die Fahrt vom Bottroper Hauptbahnhof nach Essen das gleiche kostet wie eine Fahrt von Wesel nach Duisburg. Zudem fordern wir einen mindestens teilweise zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke von Bottrop nach Essen-Dellwig, um die S 9 und den ‚Borkener‘ pünktlicher und damit das Angebot attraktiver zu machen. Technologische Innovationen - etwa moderne Antriebsarten – begrüßen wir. Die Möglichkeit einer Begrünung der Haltestellen wie in Utrecht sollte die Stadtverwaltung prüfen.

Neben der Stärkung des ÖPNV kommt dem Ausbau des Radverkehrs zum Erreichen unserer Ziele in unserer Stadt eine besondere Bedeutung zu. Wir streben ein zusammenhängendes Netz aus Radverkehrsverbindungen an, mit dem jeder bequem, schnell und sicher alle Punkte im Stadtgebiet möglichst auf eigener Trasse erreichen kann, auch um andere Verkehrsteilnehmer nicht unnötig einzuschränken. Deshalb sprechen wir uns dafür aus, den Radschnellweg nicht über die Gladbecker Straße, sondern auf einer eigenen Trasse einerseits auf der RAG-Bahn-Trasse und andererseits entlang des Kirchschemmsbaches zu führen. Zu einem guten Angebot gehören auch eine einfache Beschilderung nach niederländischem Vorbild sowie sichere, möglichst überdachte Abstellplätze mit genügend Lademöglichkeiten für E-Bikes in den Zielgebieten.

Auch bei einer substantiellen Stärkung von Bus, Bahn und Rad wird das Auto weiterhin eine essentielle und sinnvolle Funktion im Bereich der Mobilität behalten. Damit auch der motorisierte Individualverkehr einen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann, muss dringend der Verkehrsfluss verbessert werden. Staus – wie in Ebel oder der B224– sind nicht nur ein Ärgernis, sondern verursachen unnötige Abgasemissionen. Hier kann man konkret vor Ort Maßnahmen zum Klima-, Umwelt- und Lärmschutz umsetzen. Wir fordern einen Ideenwettbewerb unter Einbindung der Universitäten mit dem Ziel Staus zu reduzieren und den Verkehrsfluss zu verbessern. Hierzu gehört für uns auch der Ausbau der B224 zur A52. Für die City fordern wir ein digitales Parkleitsystem. Günstiges Parken und eine gute Erreichbarkeit von Geschäften sind für den Bottroper Einzelhandel lebenswichtig.

Darüber hinaus lässt der Zustand vieler Straßen zu wünschen übrig. Das Image einer Stadt wird auch geprägt durch das öffentliche Erscheinungsbild des Straßenraumes. Schlaglöcher und wucherndes Unkraut tragen nicht positiv dazu bei. Hier brauchen wir mehr Engagement unserer Stadtverwaltung.