Kirchhellen bekommt eine neue Feuerwache – nur wo?
Brandschutz ist eine der wichtigsten kommunalen Pflichtaufgaben. Für die Feuerwehr und ihre Wachen in Bottrop und Kirchhellen ist folglich die Stadt zuständig. Damit die Berufsfeuerwehrleute und die mehrheitlich freiwilligen Brandbekämpfer und Lebensretter ihre Arbeit vernünftig ausführen können, bedarf es nicht nur einer sehr guten Ausbildung und kontinuierlichen Weiterbildung der Einsatzkräfte, sondern auch einer bestmöglichen Ausstattung.
Jede Bürgerin und jeder Bürger erwartet im Notfall, egal ob bei einem Hausbrand, Verkehrsunfall oder Wassereinbruch nach Starkregen, dass Hilfe schnell und für alle Eventualitäten ausgestattet vor Ort ist und sich für sie einsetzt. In Kirchhellen starten die ehrenamtlichen freiwilligen Feuerwehrkräfte ihre Einsätze von der Wache an der Schulstraße/Auf der Bredde aus und sind als Retter überall da vor Ort, wo sie hinbeordert werden.
Doch die alte Feuerwache ist in die Jahre gekommen und eine neue muss – nach Jahren der von der Politik verpassten Chancen – schnellstmöglich gebaut werden. Die FDP hat bereits vor Ende der 2000er Jahre den zügigen Neubau gefordert und dazu Vorschläge, auch verbunden mit Schul- und Sporthallenneubau unterbreitet. Mehrheiten fanden sich damals nicht. Heute zumindest ist sich die Kommunalpolitik einig, dass etwas passieren muss.
Die Meinungen aber, was passieren sollte, gehen auseinander. Manch einer behauptet, am besten wäre es, die alte Feuerwache in ihrem Bestand zu sanieren. Und das entgegen besseren Wissens, da die Kosten dann deutlich höher lägen als bei einem Neubau. Nicht zuletzt schränkt man aber auch die effektive Arbeit der Feuerwehrleute über Monate und Jahre ein, was zu Lasten der Sicherheit der Bevölkerung geht.
Aus diesem Grund haben die Bezirksvertretung Kirchhellen und im Anschluss die zuständigen Bottroper Gremien auch mit den Stimmen der FDP die Stadtverwaltung beauftragt, auf die Suche nach einem neuen Standort für die Kirchhellener Feuerwache zu gehen. 13 mehr oder weniger geeignete Flächen wurden ebenso geprüft wie die Möglichkeiten des Grundstückserwerbs. Diese Arbeit erfolgt grundsätzlich nicht öffentlich. Zum einen aus Datenschutzgründen, zum anderen um Preistreibereien vorzubeugen, die der Stadt Grundstückskäufe nahezu unmöglich machen. Besonders, wenn mit mehreren Eigentümern verhandelt werden muss.
Öffentlicher Ärger keimte in den vergangenen Wochen dennoch auf, als das bis dato zu Recht nicht-öffentliche Verfahren bekannt wurde und sich die Kirchhellener SPD zum Retter der Bürgerbeteiligung aufspielen wollte. Eben diese Bürgerbeteiligung aber ist, und das wissen auch die Genossen, erst im Zuge der Offenlegung der Pläne im Bebauungsplanverfahren möglich. Den Weg dahin hat die FDP mit ihrer Zustimmung zum Aufstellungsbeschluss mit geebnet. Die Verwaltung ist am Zug und muss nun eine für alle Seiten akzeptable und tragbare Lösung für den Bau der Feuer- und Rettungswache 2 liefern.
Geprüft wird in dem angestoßenen Verfahren die Möglichkeit, die neue Feuer-wache an dem von der Verwaltung favorisierten Standort auf der Ecke Rentforter Straße/In der Koppel zu installieren. Ob dieser Standort letztlich geeignet ist, wird das Bebauungsplanverfahren zeigen. Nach Offenlegung der in Arbeit befindlichen Pläne haben Bürgerinnen und Bürger ebenso wie die Träger öffentlicher Belange die Möglichkeit, Ihre Ideen, Vorschläge und Einwände einzubringen. Diese müssen von der Verwaltung geprüft und der Politik zur Kenntnis vorgebracht werden.
Sobald alle Meinungen ausgetauscht sind, muss die Politik entscheiden, ob die neue Feuerwache – oder eben nicht – ihren Platz an der Rentforter Straße bekommt. Für die FDP ist klar, dass eine Entscheidung nur unter Berücksichtigung aller Argumente fallen kann. „Sollten die negativen Argumente überwiegen, haben wir für uns schon einen Alternativstandort im Auge“, erklärt Oliver Mies, Kirchhellener Spitzenkandidat für Bezirk und Rat. Den werden wir in den entsprechenden Gremien zur Diskussion stellen.“