Einzelhandel stärken - Verkaufsoffene Sonntage ermöglichen
Das Oberverwaltungsgericht hat am vergangenen Dienstag, 24.11.2020, den verkaufsoffenen Sonntagen an den Adventssonntagen und dem 3. Januar eine Absage erteilt und damit die Ausnahme-Genehmigung des Landes NRW gekippt. Die Bottroper Freien Demokraten zeigen sich enttäuscht von dieser Entscheidung aus Münster:
„Das Verbot der Sonntagsöffnungen im Advent wird den heimischen und vielfach inhabergeführten Einzelhandel hart treffen“, so FDP Ratsherr und Kreisvorsitzender Andreas MERSCH. Der zur Bekämpfung und Eindämmung der Corona-Pandemie verhängte Lockdown, sowie die weiteren Beschränkungen haben im Einzelhandel zu existenzbedrohenden Einbußen geführt und es ist nur zu hoffen, dass die Bottroper Unternehmen diese Zeit gut überstehen. Mit der gestrigen Entscheidung des OVGs ist das jetzt aber nicht einfacher geworden, so Mersch weiter.
Das Land NRW hat zum Schutz der Bevölkerung und aller Beschäftigten im Einzelhandel vor einer Corona-Infektion mit der freiwilligen Möglichkeit, die Geschäfte auch an den Adventssonntagen zu öffnen, einen Weg schaffen wollen, das absehbar hohe Besucheraufkommen im Dezember deutlich zu entzerren und so Menschenansammlungen in den Geschäften bestmöglich auf viele Tage zu verteilen. „Wir wissen doch alle, dass die Menschen ihre Weihnachtsgeschenke auf den letzten Drücker kaufen und sich insbesondere am letzten Wochenende vor Weihnachten alle in die Geschäfte drängen. Ein solches Verhalten wird unter Corona-Bedingungen ganz sicher zu Problemen führen“, ergänzt FDP Ratsherr Oliver MIES.
Das Weihnachtsgeschäft ist für viele Unternehmen die umsatzstärkste Zeit des Jahres. Daher ist es aus der Sicht der Bottroper Freien Demokraten nur richtig gewesen, gerade in diesem Jahr 2020 alle Möglichkeiten zu nutzen, den stationären Einzelhandel vor der Pleite zu bewahren. Dazu gehört aber ein rechtssicherer Erlass der Landesregierung, um die verkaufsoffenen Sonntage möglich zu machen.
Denn auch wenn in der Debatte immer wieder der skrupellose, geldgierige und seine Mitarbeiter unterdrückende Unternehmer unterstellt wird, so ist nicht die größte Gefahr für den Einzelhandelsmitarbeiter eine mögliche Ausbeutung durch den Arbeitgeber. Die größte Gefahr für den Einzelhandelsmitarbeiter ist seine Entbehrlichkeit aus der Sicht der Konsumenten. Das Internet kennt weder einen Ladenschluss noch geschlossene Sonntage. Solche Entscheidungen, so die Befürchtung der Bottroper Liberalen, beschwören insbesondere in diesen Zeiten, wo man sich inzwischen fast alles bis an die Haustür liefern lassen kann, für den stationären Einzelhandel das Ende herauf und ver.di muss sich fragen lassen, für wen sie hier eigentlich kämpft.