Bildungsbericht Ruhr – Erkenntnisse ja, Auftrag nein!

(Bild KI generiert)

Der Regionalverband Ruhr (RVR) hat mit dem Ende 2024 veröffentlichten Bildungsbericht Ruhr 2024 erneut ein umfassendes Bild der Bildungssituation im Ruhrgebiet vorgelegt. Für uns als FDP Bottrop ist klar: Auch wenn der Bericht interessante Zahlen liefert, bleibt die zentrale Frage bestehen – ist der RVR überhaupt die richtige Instanz für diese Aufgabe?

„Die Zahlen im Bildungsbericht zeigen, wo der Schuh drückt – in Bottrop wie in vielen anderen Ruhrgebietsstädten. Aber statt neuer Papiere aus Essen brauchen wir mehr Entscheidungskompetenz und Mittel direkt vor Ort. Nur so schaffen wir echte Chancen für Kinder und Jugendliche“, fasst Andreas MERSCH, bildungspolitischer Sprecher der FDP-Ratsgruppe Bottrop & Mitglied des Ruhrparlaments, den Bildungsbericht Ruhr zusammen.

Unsere Position ist eindeutig:

Bildung ist und bleibt originäre Aufgabe des Landes und der Kommunen. Der RVR hat keine bildungspolitische Zuständigkeit – und sollte auch keine entwickeln. Statt kostspieliger Berichterstattung aus Essen brauchen die Städte vor Ort eins: Handlungsspielräume!

Was der Bericht zeigt – und worauf wir reagieren müssen

Der Bericht beschreibt strukturelle Herausforderungen, die auch Bottrop betreffen:

  • Überdurchschnittlich viele Familien mit niedrigem Einkommen und Transferleistungsbezug

  • Hohe Anteile an Kindern mit Migrationshintergrund

  • Fachkräftemangel in der frühkindlichen Bildung

  • Zunehmende Übergangsprobleme in Ausbildung und Beruf

Diese Erkenntnisse sind nicht neu – sie bestätigen das, was wir in Bottrop jeden Tag erleben. Wir brauchen keine weiteren Sammelberichte, sondern konkrete Lösungen vor Ort.

Unsere Forderungen für Bottrop und das Ruhrgebiet

📌 Kommunale Bildungsplanung stärken statt zentralisieren

Die Stadt Bottrop weiß selbst am besten, welche Bedarfe es in Kitas, Schulen oder in der Jugendhilfe gibt. Deshalb setzen wir uns für mehr Entscheidungshoheit der Kommune und weniger Steuerung durch regionale Gremien ohne direkte Verantwortung ein.

📌 Mittel gezielt und effizient einsetzen

Anstatt Gelder für umfassende Bildungsberichte zu binden, sollten wir in Sprachförderung, Übergangscoaching und digitale Infrastruktur investieren – dort, wo es ankommt.

📌 Bildung individuell denken – Chancen ermöglichen

Wir wollen flexible, moderne Bildungsangebote, die Vielfalt ermöglichen und Leistung belohnen. Dazu gehören z. B. Bildungsgutscheine, mehr Transparenz und ein echter Fokus auf die berufliche Bildung.

Fazit: Daten nutzen – Zuständigkeiten klären

Ja, der Bildungsbericht Ruhr enthält wichtige Daten – und wir nehmen diese Erkenntnisse ernst. Aber: Die Verantwortung für Bildung liegt in erster Linie bei Land und Kommunen. Der RVR kann hier Impulse geben, sollte jedoch keine Aufgaben übernehmen, für die er nicht demokratisch legitimiert und finanziell ausgestattet ist.

Unsere Haltung ist klar: Die Städte brauchen mehr Gestaltungsfreiheit und direkte Ressourcen, um konkrete Bildungsangebote vor Ort zu verbessern – nicht mehr zentrale Koordination. Der RVR sollte die Kommunen in ihrer Arbeit unterstützen, nicht überregulieren.

Klare Zuständigkeiten, starke Kommunen und passgenaue Bildungspolitik vor Ort!